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Utopie Europa ?! Eine Debattenveranstaltung rund um das Thema Euroskeptizismus





Kurz vor den Europawahlen, am 7.Mai 2019, fand im Institut français in Stuttgart die Veranstaltung „Utopie Europa – Europa in der Vertrauenskrise: Faktoren und Auswirkungen des Euroskeptizismus“ statt. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit dem EUNIC-Cluster Stuttgart, unserem Alumni Verein FIFAlumni e.V., der Abteilung für Politische Systeme und Politische Soziologie (Prof. Dr. Bernhagen) des Instituts für Sozialwissenschaften und dem IZKT der Universität Stuttgart ausgerichtet. Zweieinhalb Wochen vor den wichtigen Europawahlen war sie der Versuch, Hintergründe für den (gefühlt) steigenden Euroskeptizismus aufzuzeigen. Auch wenn dies erstmal trocken klingt, so zeigte der Abend doch, dass auch bei diesem Thema lebhafte und engagierte Diskussionen zwischen ganz verschiedenen Perspektiven möglich sind.

Zu Beginn fand die französische Konsulin Catherine Veber einleitende Worte. Gleich darauf übernehmen dann zwei Studierende des deutsch-französischen Studiengangs Sozialwissenschaften (zwischen der Universität Stuttgart und Sciences Po Bordeaux) die Moderation und Leitung des Abends. Hanna-Sophie Mast, aktuelle Studierende des „FIFA“ genannten Studiengangs und Jonas Metzger, frisch Diplomierter des Studiengangs, führten abwechslungsreich durch den Abend.

Bevor jedoch die eigentliche Diskussion startete, gab es zunächst einen Input-Vortrag der Politikwissenschaftlerin (und ehemaligen FIFA-Studierende) Isabelle Guinaudeau zum Thema des Euroskeptizismus. Dabei stachen insbesondere ihre Aussagen hervor, dass es – entgegen der weitverbreiteten Auffassung in der Öffentlichkeit – keinen linearen Anstieg des Euroskeptizismus‘ in Europa gibt, sondern eher sich abwechselnde Zyklen. Auch die Annahme, dass eine große Anzahl an Menschen der Europäischen Union sehr kritisch und negativ gegenüberstehen, wies Guinaudeau zurück. Vielmehr ist die große Mehrheit der Bevölkerung(en) entscheidend, die der EU „kritisch ambivalent“ bzw. gleichgültig gegenüberstehen, entscheidend.

Ein Knackpunkt sei allerdings, dass die Regierungsparteien in nahezu allen europäischen Ländern stark gespalten sind, was die Politik der Europäischen Union betrifft, und dieses Thema daher meiden würden. Dies führe unter anderem dazu, dass umso mehr populistische und euroskeptische Parteien am linken und rechten Rand diese „Nische“ besetzen.


Damit jedoch auch die knapp 20 Besucher sich an der Diskussion beteiligen, überraschten die Moderationen mit ihrer ersten Idee eines „Warm-Up“. Dieses bestand darin, dass alle in kleine Gruppen eingeteilt wurden und innerhalb dieser eine provokante These (z. Bsp. „Die EU untergräbt nationale Souveränität“. Im Anschluss daran gab es das „Fish-Bowl“ – einen Stuhlkreis mit der Expertin Guinaudeau und verschiedenen Teilnehmern der Veranstaltung. Diese sollten sich sozusagen im fliegenden Wechsel abwechseln, sodass möglichst viele Teilnehmer zu Wort kommen. Dabei wurden ganz unterschiedliche persönliche Erfahrungen sichtbar, wie zum Beispiel ob sich die Teilnehmer als „Deutsche“, als „Franzosen“ oder doch als „Europäer“ fühlen. Eine Teilnehmerin meinte beispielsweise, dass sie sich aufgrund vieler Wohnortwechsel innerhalb Europas einfach „als Mensch“ und nicht als Deutsche fühle. Fast alle Teilnehmer, über die Generationen hinweg waren sich einig, dass wir eher mehr Europa für ein besseres Funktionieren brauchen und dass ein Problem auch in der mangelhaften Kommunikation und der fast ausschließlich negativen Presse über die Arbeit der oft so unnahbar erscheinenden Europäischen Union liegt. Ein Teilnehmer führte das Beispiel der Baubranche an, in der die verschiedenen Nationalitäten schon lange gut über die Grenzen hinweg zusammenarbeiten – vielleicht funktioniert Europa im Kleinen, z.B. in den Grenzregionen, schon sehr gut, und wir bekommen es lediglich nicht mit?

In jedem Fall war es ein gelungener Abend, bei dem mit Sicherheit alle etwas für sich mitnehmen konnten. Wir bedanken uns als FIFAlumni-Verein bei den Verantwortlichen und Helfern der Veranstaltung und vor allem dem Institut francais, für die Nutzung der Räumlichkeiten!




Le mardi 7 mai a eu lieu la deuxième conférence organisée par notre association d’étudiants et anciens étudiants, la FIFAlumni, en collaboration avec l’Institut Français Stuttgart. Le thème de cette conférence-débat était: Europa in der Vertrauenskrise: Faktoren und Auswirkungen des Euroskeptizismus. Isabelle Guineaudeau, ancienne FIFA diplomée en 2006, actuellement professeure à l‘Universität Stuttgart et chercheure au CNRS dont le « Schwerpunkt » est l’Europe, a mené le débat. La soirée s’est déroulée en trois parties. La Consule Générale Catherine Veber a tout d’abord remercié Mme Guineaudeau ainsi que les partenaires de l’Institut Français, l’IZKT, EUNIC, l’Université de Stuttgart avec Prof. Dr. Bernhagen et Prof. Dr. Vetter. Elle a par ailleurs rappelé l’importance de ce type de débat, celui-ci étant le dernier d’une série d’événements intitulée « Ach…Europa », se clôturant par la fête de la musique européenne en juin. Isabelle Guineaudeau a ensuite présenté son travail de recherche et de mesure de l’euroscepticisme. Avec l'acceptation passive de l’Union Européenne par ses citoyens ou « permissiven Konsens », on observe le développement d’un euroscepticisme qui tout d'abord fut stigmatisant lors de son apparition en Grande Bretagne dans les années 80, et qui depuis est souhaité et revendiqué par certains. Du fait du manque de soutien des actions et des fonctions de l’Union Européenne de la part des partis traditionnels et de la presse (l’EU n’est pas « newsworthy »), on observe deux phénomènes : l’explosion des partis traditionnels et l’apparition de partis eurosceptiques. Les participants ont ensuite pu, en petits groupes, débattre d’une problématique européenne et partager leurs idées et leurs visions de l’Europe, même utopiques. Puis dans le cadre d’un "fish-bowl", chacun a pu prendre place au centre de la pièce pour débattre, puis laisser la place à d’autres, afin de dynamiser le débat et de donner la parole à tout le monde. La deuxième conférence en partenariat avec la FIFAlumni et l’Institut Français, menée par Hanna-Sophie Mast (FIFA 18) et Jonas Metzger (FIFA 16), fut donc un succès pour la FIFA, qui montre encore une fois son dynamisme !

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